Es ist ebenso unüberhörbar wie unübersehbar: Bei den Damhirschen im Neustrelitzer Tiergarten hat die Brunftzeit begonnen. Zeit für die paarhufigen Herren der Schöpfung, ihr Territorium abzustecken. Während es im vergangenen Jahr dabei friedlich zuging, sieht es in diesem Jahr anders aus. Bruno und Humpel, die beiden Althirsche, nehmen es wieder gelassen, während sich die beiden dreijährigen Jungspunde Max und Mirko auf der Schwelle zum Mannsein gebärden wie die Verrückten. Zumal Mirko erst seit Juni Neustrelitzer ist. Dem stehen aus Sicht der anderen gleich gar keine Privilegien zu. Was der natürlich anders sieht.
Für die Tiergärtner ist jetzt Vorsicht geboten. Die Junghirsche haben schon Besucher bedrängt und versucht mit dem Geweih zu boxen. Deshalb wird das Damhirschgehege vorsorglich bis Anfang Oktober geschlossen. Dann ist das Imponiergehabe erfahrungsgemäß vorbei.