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Hausmeerschwein

Cavia aperea f. porcellus

Wildmeerschweinchen werden vermutlich schon seit ca. 3000 Jahren von den Ureinwohnern weiter Teile des nördlichen, westlichen und mittleren Südamerikas halbwild als Fleischlieferanten gehalten. Abweichend von der Wildform gezeichnete und gefärbte Meerschweinchen fanden Archäologen als Grabbeigaben, die als Wegzehrung für die Toten dienen sollten, und die belegen, dass die Inkas seit der Gründung ihres Reiches etwa um 1200 in Peru durch gezielte Zucht und Selektion entscheidend zur Entstehung eines neuen Haustieres beitrugen. Allerdings war in dieser frühen Zeit der Haustierwerdung die Fellfarbe Schwarz noch nicht vorhanden. Im 16. Jahrhundert wurde das Meerschweinchen von holländischen Seefahrern nach Europa gebracht.

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Nagetiere
Familie: Meerschweinchen

Gewicht: 500 – 1300 g
Geburtsgewicht: zwischen 60 und 120 g

Paarungszeit: ganzjährig
Tragzeit: 58 – 72 Tage (abhängig von der Wurfgröße)
Anzahl der Jungen: 2 – 4, selten bis 7

Hausmeerschweinchen besitzen einen rundlichen, gedrungenen und schwanzlosen Körperbau. Die Ohren sind klein und die Beine kurz. An den Vorderpfoten sind vier und an den Hinterpfoten drei Zehen ausgebildet. Inzwischen gibt es die Tiere in zahlreichen Farbschlägen mit verschiedenen Zeichnungsmustern und veränderten Fellstrukturen. Darunter die heute ein- bis dreifarbigen, weit verbreiteten lang-, kurz- oder rosettenhaarigen Schläge. In den vergangenen Jahren sind durch gezielte Zucht viele Rassen entstanden, wobei man unter Farb- und Fellrassen unterscheidet. Beide Rassen lassen sich kombinieren, was zu einer riesigen Rassenvielfalt führt. (z. B. Himalaya –Sheltie oder US-Teddy)

Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser. Ganzjährig muss ihnen stets sauberes, gutes Heu zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden Löwenzahn, Gräser, Gemüse, etwas Obst und zur Zahnabnutzung Holz von z. B. Weide, Pappel, Birke oder Buche gefüttert.

Meerschweinchen sind Rudeltiere und brauchen mindestens einen artgleichen Partner. Kaninchen und Meerschweinchen ersetzen einander nicht den Artgenossen. Beide unterscheiden sich sowohl im Tagesrhythmus als auch in der Körpersprache. Rund um die Uhr nehmen Meerschweinchen 60 bis 80 kleine Mahlzeiten zu sich. Im Gegensatz zu ihren wilden Vorfahren, bei denen die Gruppe eng zusammen bleibt und alles gemeinsam macht, entweder Fressen, Körperpflege oder Dösen, verteilen sich Hausmeerschweinchen großräumig und zeigen beschriebenes Verhalten auch getrennt voneinander. Neugeborene sind voll behaart, seh- und lauftüchtig. Nur wenige Stunden nach ihrer Geburt knabbern sie bereits an Heu, Obst und Gemüse.